„Die Wanderer im Maßstab 1:87 werden allerdings vom Laub- in einen Mischwald kommen und am Sendemast vielleicht einen schönen Ausblick auf unsere Eisenbahn sowie die Ruhe des Waldes genießen“ – so endete der erste Bericht über die landschaftliche Auffrischung und Veränderung der Streckenteile am rechten Anlagenende.
Durch die Versetzung des Tunnelportals gewannen wir eine zusätzliche Fläche zur Landschaftsgestaltung. Allerdings kommentierten einige ältere Vereinsmitglieder unser Tun eher kritisch: „Früher war hier alles so zugebaut (mit einem Containerbahnhof und später mit einem Bw), da kamen wir gar nicht an die Gleise ran und haben sie deshalb freigelegt – und ihr baut jetzt wieder alles zu.“ Eingedenk dieser nicht unberechtigten Einwände bauten wir die neue Landschaft auf einer separaten und herausnehmbaren Platte auf, um die Zugänglichkeit zur Gleisverbindung zwischen den Anlagenteilen und im Havariefall zu gewährleisten. Ursprünglich wollten wir das Tunnelportal bis zur Brücke mit der Bahnhofszufahrt versetzen, doch die Brücke fand so viele Fürsprecher, dass wir sie an Ort und Stelle ließen. Doch würde der Wald die Brücke nicht verdecken? Die Lösung fanden wir in einer (Sicht-)Schneise, ausgeführt als Windbruch. Bei der „Aufforstung“ gingen wir wie im ersten Artikel beschrieben und bebildert vor; die Fichten stammen von der Firma Busch die Laubbäume überwiegend von Heki. Aufgrund der Baumhöhen müssen wir uns beim Verladen dieser Anlagenteile nun aber besonders vorsehen, damit beide Anlagenteile ohne Schäden in ein Kolli zusammen passen.
Von den geplanten zwei Stellwerken realisieren wir nur eines, das wir an einer neuen Stelle platzierten, um die Sicht des Fahrdienstleiters auf das Einfahrtssignal zu gewährleisten. Mit weißer Schulmalfarbe und seidenmattem Lack nahmen wir dem Modell sein steriles Kunststoffaussehen. Das besondere Highlight ist jedoch die funktionsfähige Schreibtischlampe im Dienstraum.
Nun müssen wir noch einige Kleinigkeiten ergänzen, z. B. einen Bautrupp der Deutschen Post, der zum Fernmeldeturm fährt, einen Fahrdienstleiter auf dem Weg zum Stellwerk, vielleicht noch ein paar Forstarbeiter und ein verliebtes Pärchen, das sich auf einer Decke sonnt.
Und dann werden wir noch über die Gleistrasse „springen“ und die Ecken der beiden Anlagenteile erneuern sowie die Farbenfabrik noch mit etwas Personal und Fahrzeugen ausstatten.
*Die Textzeile stammt von Joseph v. Eichendorff























Eintrag vom 14.11.16
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Neben der landschaftlichen Umgestaltung der rechten Anlagenendteile widmen sich Modellbahnfreunde noch weiteren Projekten, die sie teilweise schon im vergangenen Jahr begonnen hatten:
Hier ist zuallererst die Überarbeitung unseres Bahnhofs Lommatzsch zu nennen, den Dieter und Wolfgang mit einer neuen Fußgängertreppe, einer Bahnsteigbeleuchtung sowie einer Gebäudeinnenbeleuchtung ausstatteten. Des Weiteren gestalteten die Modellbahnfreunde eine Häuserzeile neben dem Bahnhofsgelände neu und bevölkerten den Bahnhof mit zahlreichen Reisenden. In diesem Jahr werden die beiden mit Unterstützung weiterer Vereinsmitglieder diese Arbeiten beenden und den Bahnhofsvorplatz sowie die Straßenabschnitte überarbeiten. In diesem Zusammenhang wollen wir auch zwei Feuerwehrfahrzeuge, darunter ein TLF 32 (Tatra 148), platzieren, die zur Unterstützung der Stadtfeuerwehr bei unserem „Großbrand“ auf dem benachbarten Anlagenteil „fahren“.
Irgendwann Anfang Oktober des vergangenen Jahres unterhielten sich einige Modellbahnfreunde über mögliche Zuggarnituren auf unserer Nebenbahn – und es entstand die Idee, zur Einfahrt in unseren Bahnhof Wandlingen (am rechten Anlagenende) die bisher ungenutzte Rampe zwischen den Hauptbahngleisen zu befahren; der Vorteil: ein größerer Gleisradius in der Einfahrt. Doch wie sollte die notwendige Kreuzung zwischen Haupt- und Nebenbahn im automatischen Fahrbetrieb verwirklicht werden? Helmut und Andreas vollbrachten das Kunststück und bauten innerhalb weniger Wochen die passende elektronische Schaltung, welche grundsätzlich der Hauptbahn den Vorrang vor der Nebenbahn einräumt. Aber nach einem Zug auf der Hauptbahn kann dann der „angemeldete“ Nebenbahnzug kreuzen, bevor die Weichen und Signale wieder für die Hauptbahn gestellt werden. Nachdem die beiden Tüftler auch die entsprechende Weichenverbindung eingebaut hatten, konnten wir die neue Streckenführung ohne größere Probleme schon zu unserer Weihnachtsausstellung präsentieren. Eine kleine Überarbeitung von Schaltung und Weichen ist schon geschehen, und zurzeit frischen wir noch die Landschaft auf. Mit einer Gleisbaustelle auf der nun stillgelegten Rampe werden wir die Überarbeitung abschließen.
Thomas, Gerald und Jens hatten bereits 2015 mit der Fertigstellung und Ergänzung unserer beiden Schmalspurmodule begonnen; sie bevölkerten die Bahnsteige mit Fahrgästen und Fotografen sowie die Landschaft mit Tieren und Pflanzen. Die Freiwillige Feuerwehr (entstanden aus umgearbeiteten Reichswehrsoldaten) ist auch schon zur Übung am Feuerlöschteich angetreten. Das Bahnhofsgelände mit Lokschuppen und Rollbockgrube werden wir in diesem Jahr mit Bahnpersonal, Geräten und Beleuchtung vervollständigen.

















Eintrag vom 06.03.16
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„Ein richtiger, schöner Wald – das wäre ‘was für unsere Anlage“, so oder so ähnlich hieß es immer wieder, wenn wir über die Gestaltung neuer Anlagenteile oder über die Auffrischung und Überarbeitung bestehender fachsimpelten. Doch auf den bestehenden Streckenteilen gibt es angesichts der sechs untergebrachten Gleise einfach zu wenig Platz und auf dem neuen Eckteil haben wir die Windparkbaustelle gebaut. Einen ersten Schritt zur „Anpflanzung“ eines Waldes gingen wir mit dem Bau des Anlagenteiles „Märchenwald“, das vor allem für unsere kleinen Besucher Szenen aus den Grimm’schen Märchen zeigt. Daher konnten wir den Wald nicht so (blick-)dicht und undurchdringlich gestalten, wie wir es in der Natur erleben. Doch im vergangenen Jahr hatten wir die entscheidende Idee.
Dazu sei kurz ausgeführt, dass wir zu unseren Vereinsabenden in Großkagen nicht nur an unserer Modellbahnanlage bauen, sondern dass wir oftmals auch in kleinen und dann schnell größer werdenden Gruppen Pläne und Projekte „spinnen“. Und so auch hier: In einer dieser „Spinnrunden“ reifte die Idee, auf dem Streckenteil am rechten Anlagenrand im Rahmen der landschaftlichen Überarbeitung einen größeren Wald „anzupflanzen“; dass es ein Laubwald werden sollte, war ebenfalls schnell beschlossen. Außerdem wollten wir in diesem Zusammenhang der benachbarten Farbenfabrik gleich noch eine Fabrikantenvilla hinzufügen.
Aber schon die Auswahl einer passenden Villa aus dem begrenzten Großserienangebot zeigte, welche Charaktereigenschaft wohl die wichtigste in einem Verein ist: Kompromissbereitschaft. Das eine Modell war zu groß und zu amerikanisch, das andere steht schon auf unserer Anlage, für das neueste aus Marienberg fehlte uns ebenfalls der Platz und schließlich entschieden wir uns gegen den Umbau von Rat- oder Gasthausmodellen. Letztlich gaben wir einem weißen Industriebau den Vorrang – aber in dieser Form hatte natürlich noch kein Vereinsmitglied eine Villa gesehen! Doch unser Dieter verwandelte das weiße Gebäude in einen schönen dunkelroten Backsteinbau mit Spitzdach.
Ursprünglich gab es auf dem zur „Aufforstung“ vorgesehenen Anlagenteil einen Containerbahnhof, der vor vielen Jahren einer Anlagenumgestaltung zum Opfer fiel. Dabei öffneten die damaligen Vereinsmitglieder die Gleistrassen für eine bessere Zugänglichkeit. Unsere Idee, die geöffneten Streckenabschnitte wieder zu überbauen, sorgte für weitere Diskussionen. Nun können wir die neuen Überbauten bzw. Platten entfernen, sodass wir beim Aufbau und bei Havarien Zugriff auf die Gleise haben.
Auf die abnehmbaren Platten modellierten wir mit Styropor und Bauschaum eine hügelige Landschaft und verlegten die Straße, sodass sie nicht mehr rechtwinklig aus der Anlage führt, sondern im Wald verschwindet. Dabei gelang es uns, die Trennfuge zwischen Überbau und Anlage fast vollständig hinter dem Straßendamm zu verbergen. Nachdem wir alles mit brauner Wandfarbe grundiert hatten, streuten wir verschiedene Späne und Flocken als Grundlage des zukünftigen Laubwaldbodens. Und während wir den Boden unter den dichter stehenden Bäumen mit bunten laubähnlichen Flocken ausfüllten, „bepflanzten“ wir die lichteren Stellen mit Gras und Buschwerk. Bei den Bäumen griffen wir auf Großserienprodukte zurück. Um die Villa herum, die in unserer Anlagenzeit die Fabrikleitung beherbergt, entsteht ein an den Grenzen etwas verwildertes Grundstück mit Rasenflächen und einem „Hausbaum“, mit Sträuchern sowie wilden Trieben und Schößlingen. Und jetzt, da der erste Waldabschnitt fast fertig ist, haben wir schon mit dem zweiten Teil begonnen: ein Tunnelportal ist versetzt, die neue Landschaft ist schon modelliert und die Grundierung kann beginnen. Außerdem werden wir zwei neue Stellwerke bauen.
Die Wanderer im Maßstab 1:87 werden allerdings vom Laub- in einen Mischwald kommen und am Sendemast vielleicht einen schönen Ausblick auf unsere Eisenbahn sowie die Ruhe des Waldes genießen.
* Die Textzeile stammt von Joseph von Eichendorff.














Eintrag vom 06.03.16
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